Die Untersuchung von Bedrohungen und die Entwicklung benötigter IT-Sicherheitstechnologien zählen zu den Forschungsfeldern, die das »Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie« mit besonderer Priorität adressiert. Denn gerade bei der Digitalisierung kritischer Infrastrukturen, wie der Elektrizitäts- oder Gasversorgung, muss weiterhin eine zuverlässige Versorgung von Industrie und Bevölkerung mit Energie gewährleistet werden. Organisierte IT-Angriffe auf industrielle und kritische Infrastrukturen sind häufig mehrstufig und weisen zumeist lange Beobachtungszeiträume zur Informationsgewinnung im Rahmen von Advanced Persistent Threats (APT) auf. Basierend auf einer koordinierten Informationsgewinnung ermöglichen statische Netzwerke mit deterministischem Datenverkehr, wie sie z. B. im Kontext der Elektrizitätsversorgung oder auch anderen Branchen vorliegen können, eine Planung von komplexen, verteilten und synchronisierten Angriffen.
Insbesondere in kritischen Netzsituationen und einem Betrieb nahe an der Stabilitätsgrenze können gezielte Angriffe zu kaskadenartigen Betriebsmittelausfällen und – in letzter Instanz – Versorgungsausfällen mit weitreichenden Folgen führen. Um solche Szenarien zu verhindern, müssen Ansätze zu Resilienz und Zuverlässigkeit von Energiesystemen und Ansätze zur IT-Sicherheit ineinandergreifen.
Wir entwickeln am Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie anwendungsnahe IT-Sicherheitstechnologien basierend auf den folgenden drei Säulen:
Technologien, Konzepte und Methoden zur Prävention, Detektion und Reaktion auf IT-Sicherheitsvorfälle werden innerhalb des Fraunhofer-Zentrums Digitale Energie anwendungsnah mit eigenen, realen Betriebsmitteln oder innerhalb der Prozess- und Leittechnik sowie in enger Zusammenarbeit mit Behörden, führenden Industrieunternehmen und Infrastrukturbetreibern entwickelt.