Die Verteilnetzinfrastrukturen stehen bereits heutzutage vor der Herausforderung, dass sie eine zunehmend komplexere Versorgungsaufgaben lösen müssen. Ob durch neuartige Verbraucher, die Elektrifizierung fossiler Sektoren oder durch die steigende Zahl von kleineren und volatileren Erzeugungstechnologien, die Anforderungen an den Netzbetrieb werden in den kommenden Jahren stetig steigen.
Eine Möglichkeit für die Betreiber dieser Entwicklung kostenoptimal entgegenzutreten ist der Einsatz von Sensortechnik zur Steigerung der Netztransparenz. Ebenso wichtig werden aber auch moderne Softwarelösungen, die diese Daten zuverlässig verarbeiten können und Informationen dem Bedienpersonal transparent darstellen. Um den unterschiedlichen Strukturen und Gegebenheiten der Netzinfrastrukturen gerecht zu werden, kommt daher der Einsatz flexiblere Netzleitsysteme immer mehr in den Fokus.
Die initial seitens Antonello Monti entwickelte SOGNO Architektur verfolgt dabei einen modularen Open-Source Ansatz. Je nach Anforderungen eines jeweiligen Netzes können einzelne Komponenten des Leitsystems (z.B. State-Estimation, Überwachung des Spannungsbands, Lastprognosen,...) hinzugefügt oder geupdatet werden. Die SOGNO Architektur ist unabhängig von den gewählten Kommunikationsmedien und kann sowohl als zentralisierter oder auch als Edge-Cloud-Ansatz umgesetzt werden. Desweitern bietet der Ansatz Anlagenbetreibern und Entwicklern von Automatisierungssoftware ein Open-Source-Framework, das offene APIs bereitstellt, neue Automatisierungsfunktionen einbindet und gleichzeitig Industriestandards (z.B. CIM IEC61970) unterstützt. Auf diese Weise entsteht ein bedarfsgerechtes, flexibles und zukunftstaugliches Netzleitsystem.